Liebe Literaturfreunde!

‚Literatur im Schloss‘ ist die nahtlose Fortsetzung von ‚Bücher bauen Brücken’. In den letzten beiden Jahren ist das Publikum im Lungau unseren Literaturveranstaltungen mit großer Offenheit und regem Interesse begegnet. Danke hierfür! Wir laden wieder ins literarische Schloss – im Mai 2024 geht es los.

Auch in diesem Jahr laden wir eine exquisite Auswahl deutschsprachiger Autorinnen und Autoren zu Literaturabenden ein, damit sie ihre Geschichten aus den Buchseiten heben und in ihrer Stimme erklingen lassen – für interessierte Leserinnen und Zuhörer aus dem Lungau und natürlich darüber hinaus. Über diese Begegnungen wollen wir Gelesenes ins Gespräch bringen und uns mit den Autorinnen und Autoren austauschen.

Petra Pennauer wird im schönen Ambiente der Öffentlichen Bibliothek Tamsweg ihr veranstaltungsbezogenes LiteraturVorwort jeweils eine Woche vor der Lesung abhalten. Bei freiem Eintritt und offen für alle!

Beim Land Salzburg, Referat Kunst und Kultur, bedanken wir uns ganz herzlich für die finanzielle Unterstützung unserer Literaturinitiative.

Natürlich darf die Geselligkeit nicht fehlen: Das Team der LKV lädt Sie und die literarischen Gäste nach der Lesung auf Getränk und Gespräch ein – Signierstunde und Erfrischung im Lederwasch-Saal für einen unbeschwerten Ausklang des Abends.

Am Programm stehen heuer: Preisträger des Rauriser Literaturpreises, Vorstellungen von Debüt-Romanen aus der Steiermark und aus Salzburg, eine Schauspielerlesung mit Lungauer Ursprung. Wir wandeln auf den Spuren Einsteins, erforschen eine Familiengeschichte, deren Wurzeln bis nach Südtirol reichen, und lauschen dem Träger des Österreichischen Kunstpreises 2023 und seinem musikalischen Begleiter.

Treffpunkt: im Schloss! Dank der Gemeinde Tamsweg bietet sich neuerlich die Möglichkeit, unsere Literaturabende im Schloss Kuenburg zu veranstalten.

So wollen wir einmal mehr: die Freude am Lesen wecken!

Wolfgang Pfeifenberger, Eva Adelbrecht, Petra Pennauer & Robert Wimmer

Das Programm

‚Literatur im Schloss’ legt im Jahr 2024 seine Veranstaltungen über die Monate Mai bis November. Im Frühjahr besucht uns Matthias Gruber, im Juli setzen wir fort mit Maria Hofer und im August findet unsere Schauspielerlesung mit Christian Higer statt. Im Herbst begrüßen wir im September Franzobel, im Oktober Robert Palfrader und im November Bodo Hell, mit dem wir die diesjährige Lesungsreihe musikalisch begleitet ausklingen lassen.

Die Termine

31. Mai
19.30 Uhr
Matthias Gruber
Die Einsamkeit der Ersten ihrer Art
LiteraturVorwort
in der Bibliothek Tamsweg:
23. Mai, 19.30 Uhr

Matthias Gruber ist 1984 in Wien geboren und in Salzburg aufgewachsen, wo er heute mit seiner Familie lebt. Er hat Theaterwissenschaften studiert und als Rezeptionist, im Onlinemarketing und in einer Notschlafstelle gearbeitet. Er ist Mitgründer der Salzburger Stadt-Magazine fraeuleinflora.at und QWANT. 2020 gewann er den FM4-Kurzgeschichtenwettbewerb »Wortlaut«; 2022 wurde er mit dem Jahresstipendium Literatur des Landes Salzburg ausgezeichnet.
»Die Einsamkeit der Ersten ihrer Art« ist sein erster Roman, mit dem er heuer den Rauriser Literaturpreis gewann.

Zum Buch

Sie ist vierzehn und wäre gerne wie andere Mädchen, vor allem schön. Doch Arielle hat kaum Haare am Kopf, mit ihren Zähnen stimmt was nicht, und obwohl Sommer ist, kann sie nicht schwitzen. Die Nachmittage verbringt sie mit ihrem Vater in den Wohnungen von Verstorbenen, um diese auszuräumen und das Brauchbare vom Müll zu trennen. Während er am Abend weggeworfene Festplatten nach Kryptogeld durchsucht, wühlt sie sich auf alten Handys durch fremde Existenzen – bis sie eines Tages auf Pauline stößt und die Fotos, die sie auf dem Telefon des unbekannten Mädchens findet, ins Internet hochlädt. Die Herzen fliegen ihr zu, auch das von Erich. Aber während ihr bald alles zu viel wird, findet ihre psychisch labile Mutter Gefallen an der ungewohnten Aufmerksamkeit und will den Kanal nutzen, um ihre ganz eigenen Träume zu verwirklichen.

»Die Einsamkeit der Ersten ihrer Art« erzählt von Ferien ohne Urlaub in einem sehr heißen Sommer, vom Heranwachsen am Rand einer Stadt und von dem, was Schönheit ist und Menschsein bedeutet. Dieses Buch hisst die Fahne der Literatur auf dem Müllplatz unserer Gegenwart. Es hält uns den Spiegel vor und zeigt uns, wie wir eben sind: mit einem Lächeln, das echt und falsch ist, schön und hässlich zugleich.

»Dieser Roman schillert in allen Farben unserer Gegenwart und legt dabei die true colours unseres Menschseins frei.«
Birgit Birnbacher

05. Juli
19.30 Uhr
Maria Hofer
Arsen
LiteraturVorwort
in der Bibliothek Tamsweg:
27. Juni, 19.30 Uhr

Maria Hofer, 1987 in der Steiermark geboren, studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Wien. Sie veröffentliche u. a. Reportagen im VICE-Magazin, literarische Texte in The Gap und im SORT-Magazin. 2017 sorgte sie mit dem Reisetagebuch über einen Marokko-Urlaub für Furore. Ihr Debütroman »Jauche« erschien 2015. Für »Arsen« erhielt sie den Literaturpreis »Schreiberei« der Steiermärkischen Sparkasse 2023.

Zum Buch

»Ein radikaler Roman, der keinen Stein auf dem anderen lässt.«
Arndorf liegt in den Bergen. Ein Sehnsuchtsort in einer Sehnsuchtslandschaft. Die Menschen darin haben Ideen vom perfekten Leben und der perfekten Gemeinschaft. Aber sobald sie nach der Utopie greifen, entgleitet sie ihnen. Gleich dem »Arsen«, das unter Arndorf vorkommt: ein Produkt aus den Tiefen der Berge. Berüchtigt und sagenumwoben ist dieser Stoff wie die Berge selbst. Und er zieht sie alle an: die Authentizitäts-Freaks, die vom Bergleben wie in früheren Zeiten träumen und TouristInnen zur Arsen-Mine führen, die EsoterikerInnen, die Achtsamkeit in Form von Arsen-Seife und Heilsteinen im örtlichen Souvenirshop verkaufen, und die InfluencerInnen, die Arsen-Pigmente per Multilevel-Marketing und Online-Events präsentieren. Gibt es »das gute Leben am Land« oder ist am Ende alles nur Marketing?

23. August
19.30 Uhr
Christian Higer
Ausgewählte Texte von Wolfgang Bauer

Christian Higer ist Schauspieler, in Salzburg geboren und in Tamsweg aufgewachsen. In Salzburg absolvierte er auch sein Jusstudium, bevor er an die Schauspielschule Konservatorium der Stadt Wien ging.
Festengagements führten ihn an das Landestheater Schwaben in Memmingen, das Landestheater Linz, das Stadttheater Konstanz und das Mainfranken Theater Würzburg. Danach arbeitete er sechs Jahre frei, u. a. bei den Salzburger Festspielen, am Bayrischen Staatstheater München, an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, am Schauspiel Dortmund und am Theater der Jugend Wien.
Zuletzt war Christian Higer fest am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken engagiert. Mit der Spielzeit 2017/2018 kehrte er wieder ans Landestheater Linz zurück. Neben dem Theater hat er auch Erfahrungen im Film und als Sprecher für Hörbücher, Hörspiele sowie Werbespots gesammelt.

Unsere diesjährige Schauspielerlesung widmet sich Auszügen aus der großen literarischen Hinterlassenschaft von Wolfgang Bauer. Österreichs lustigster Trivialautor, Verfasser von Zeitdokumenten, Naturalist, gesellschaftskritischer Neorealist, Autor des absurden Dramas, ordinär, pornografisch, Magic Wolfi – so die Urteile von Kritikern zur Person des Autors.

Zum Autor

Wolfgang Bauer, 1941 in Graz geboren, am 26. August 2005 in Graz gestorben, entzog sich erfolgreich allen literaturbetrieblichen und germanistischen Versuchen, mit einem Etikett versehen und einer Schriftsteller-Kategorie zugeordnet zu werden. Hauptsächlich als Dramatiker irritierend, waren doch seine Auftritte als Lyriker, Romancier und Feuilletonist äußerst erfolgreich und populär, und zwar im gleichen Ausmaß, in dem sie die Anforderungen der Gattung jeweils nicht erfüllten.

Mit der nun bereits neun Bände umfassenden Werkausgabe mit dem schlichten Titel »Werke« macht der Literaturverlag Droschl Bauers Œuvre erstmals in übersichtlicher, chronologisch geordneter Form zugänglich.

20. September
19.30 Uhr
Franzobel
Einsteins Hirn

Franzobel, geboren 1967 in Vöcklabruck, studierte in Wien Germanistik und Geschichte. Er erhielt u. a. den Ingeborg-Bachmann-Preis (1995), den Arthur-Schnitzler-Preis (2002), den Nicolas-Born-Preis (2017) oder auch den Bayerischen Buchpreis (2017). Bei Zsolnay erschienen zuletzt der Krimi »Rechtswalzer« (2019) sowie die in zahlreiche Sprachen übersetzten historischen Romane »Das Floß der Medusa« (2017) und »Die Eroberung Amerikas« (2021).

Zum Buch

Franzobel erzählt in »Einsteins Hirn« eine neue erfundene wahre Geschichte: Am 18. April 1955 kurz nach Mitternacht stirbt Albert Einstein im Princeton Hospital, New Jersey. Seinem Wunsch entsprechend wird der Körper verbrannt und die Asche an einem unbekannten Ort verstreut. Vorher jedoch hat der Pathologe Thomas Harvey Einsteins Hirn entfernt, danach tingelt er damit 42 Jahre durch die amerikanische Provinz. Mit ihm erlebt Harvey die Wahl John F. Kennedys zum Präsidenten und die erste Landung auf dem Mond, Woodstock und Watergate und das Ende des Vietnamkriegs; und irgendwann beginnt das Hirn, mit Harvey zu sprechen.

Franzobels neuer Roman ist ein hinreißender Trip durch wilde Zeiten und zugleich die Lebensgeschichte eines einfachen, aber nicht gewöhnlichen Mannes, den Einsteins Hirn aus der Bahn wirft.

25. Oktober
19.30 Uhr
Robert Palfrader
Ein paar Leben später
LiteraturVorwort
in der Bibliothek Tamsweg:
17. Oktober, 19.30 Uhr

Robert Palfrader, 1968 in Wien geboren, arbeitete zunächst in der Hotellerie, war Cafetier, Werbetexter, Produktionsleiter, Radiomoderator und TV-Redakteur, bis er den Weg vor die Kamera bzw. auf die Bühne fand. Durchbruch im ORF mit dem Comedy-Format »echt fett«, danach »Undercover« (2005), »BÖsterreich« (2014), seit 2007 als Robert Heinrich I. in der mehrfach ausgezeichneten Satire-Talk-Show »Wir sind Kaiser«.

»Unterhaltungshandwerker« Robert Palfrader legt seinen ersten Roman vor!
»Sie machen sich keine Vorstellung davon, wie oft ich die Unwahrheit erzählen werde müssen, um die Geschichte der Familie meines Vaters glaubhaft erscheinen lassen zu können. Denn die ganze Wahrheit kann ich niemandem zumuten, dafür ist sie zu absurd.«

Zum Buch

Eine Familie im ladinischen Teil Südtirols: Die eine Urgroßmutter überaus fromm und ihr Schicksal erduldend, die andere eine erfolgreiche Hundezüchterin, belesen und patent; der eine Urgroßvater geschäftstüchtig und geltungssüchtig, der andere ein geläuterter Rabauke; die Großmutter ein Küchenmädchen mit ausgeprägtem Freiheitsdrang, der Großvater schmächtig und ohne Zukunftsperspektive, der sein Glück in Argentinien sucht und vorübergehend findet, bis er, zurück in Südtirol, in die Wirren des Zweiten Weltkrieges gerät.

Der Autor erzählt eine fesselnde Familiengeschichte, in der Fiktion und Wahrheit gekonnt verflochten werden. Realität und Fantasie verschwimmen, wenn er ausdrucksstark und atmosphärisch die Erlebnisse mehrerer Generationen schildert, deren Weg von Südtirol über Argentinien bis nach Österreich führte – hin zum Autor selbst, »Ein paar Leben später« …

22. November
19.30 Uhr
Peter Gruber
Sommerschnee
LiteraturVorwort
in der Bibliothek Tamsweg:
14. November, 19.30 Uhr

Bodo Hell wird vermisst. Das ist eine traurige Wahrheit, die nicht zu fassen ist und die es doch anzunehmen gilt.

Wir wollen den geplanten Lesungsabend am 22. November 2024 – ganz im Sinne von Bodo Hell – nicht ausfallen lassen. Ihm zu Ehren liest sein langjähriger Wegbegleiter, Hüterkollege und Lesungskumpan Peter Gruber ausgewählte Texte aus seinem Buch „SOMMERSCHNEE“. Musikalisch begleitet wird er von Peter Angerer.

Ein Abend der Literatur, der Musik und des Erinnerns.

Peter Gruber, Jahrgang 1955. Aufgewachsen auf dem Bergbauernhof der Eltern (Ennstal/Steiermark), lebt als Autor (Textwerkstätte) in Wien und im Ennstal. Er ist von Kindheit an mit der Lebenswelt Alm vertraut und seit drei Jahrzehnten am östlichen Dachsteinplateau als Viehhirte tätig. In seinem Werk thematisiert der Dachstein-Geschichte(n)-Erzähler chronikartig die Historie des Gebirges und seiner Bewohner/Innen. Mit Bodo Hell verbindet ihn die unmittelbare Almnachbarschaft sowie eine große Vielfalt an gemeinsamen Projekten: Lesungen, Performances, Kulturdialog-/Lesereisen im Ausland.

„Sommerschnee“ ist ein prosaisches Langgedicht, das Porträt eines Almlebens auf einer Hochalm im Dachsteingebirge, in der Art eines szenischen Almsommertagebuches, das Leser und Betrachter mit einer älplerisch-nomadisch, archaisch anmutenden Lebenswelt begegnen lässt. Dieses Almporträt veranschaulicht auf authentische, klare und stille Weise, zeitlos und geheimnisvoll erscheinend, das Leben des Hirten, mit Blicken auf die unmittelbare Umgebung, die labyrinthartige Karstlandschaft, die Bergnatur, das Wetter und vielerlei Almsommer-Tätigkeiten und Begegnungen. „Sommerschnee“ beinhaltet auch eine fotografische Schwarzweiß-Perspektive, der Fotograf Kurt Hörbst hat den Hirten einige almsommerliche Abschnitte lang mitbegleitet. Erschienen im Verlag Bibliothek der Provinz.

Musiker Peter Angerer ist ebenfalls langjähriger Wegbegleiter, Freund und Kollege von Bodo Hell – gemeinsam gestalteten sie Auftritte in diversen Formaten. Seine Musik auf Schlagwerk und Klarinette wird Grubers Lesung begleiten.

13. Dezember
19.30 Uhr
Manfred Baumann
Christbaum, Mord und Engelshaar

„Halleluja!“, flucht Kommissar Merana, „auch das noch!“ Das ganze Land hat mit Spannung das neue TV-Ereignis erwartet, die spektakuläre Weihnachtsshow ‚The Golden Christmas Tree‘. Die Show gelingt prächtig, Publikum und Beteiligte stimmen weihnachtlichen Jubel an. Doch am Schluss gibt es nicht nur 100.000 Euro als Hauptpreis, es gibt auch einen Toten: Caspar Drollmann. Jurymitglied, gefeierter Schauspieler, Publikumsliebling. Schnell wird klar: Es handelt sich hier nicht um Herzversagen, sondern um Mord. Schräge Typen, einfache kleine Leute, große Stars und eine intrigante TV-Mannschaft spielen eine Rolle in Meranas Ermittlungen.

Ein prominenter Toter bei einer Weihnachts-TV-Show. Ein Weihnachtsmann, der um seinen guten Ruf kämpft. Eine von der Außenwelt wegen Lawinenabgang abgeschnittene Gruppe, in der sich Mörder oder Mörderin verbirgt. Ein kriminell exzentrisches Christmas Happening mitten in London … Auch diese neue Kompilation an skurrilen Weihnachtsgeschichten von Manfred Baumann ‚Christbaum, Mord und Engelshaar‘ sind wieder berührend, spannend, verschroben und voll an funkelnden Überraschungen.

Manfred Baumann ist 1956 in Hallein bei Salzburg geboren. Er lebt als freier Autor, Kabarettist, Regisseur und Moderator in Puch bei Hallein. Über 30 Jahre war er beim ORF als Moderator, Sendungsgestalter und Abteilungsleiter tätig. Manfred Baumann schreibt Salzburg-Krimis rund um den charismatischen Ermittler Kommissar Martin Merana im Gmeiner Verlag, zuletzt ‚Mörderwalzer‘ und ‚Salzburgrache‘.

Figuren und Motive aus Baumanns Romanen sind Vorlagen für die TV-Krimis in ORF und ZDF wie Drachenjungfrau, Das dunkle Paradies oder Flammenmädchen.

Als Kabarettist begegnet man Manfred Baumann auch auf der Kleinkunstbühne zusammen mit Peter Blaikner und Fritz Messner.

Der Autor wird bei seiner Lesung begleitet von Harfenistin Stephanie Schaidreiter, gebürtige Tamswegerin.

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